Selten ist ein so kleiner Patient so kooperativ wie Leo… zumindest dachten wir dass, als Leo vor seiner OP Medikamente schlucken musste und statt sich wild zu wehren selber die Eingabespritze hielt und daran nuckelte.
Ja – Leo musste leider operiert werden. Er hatte nämlich einen Duftdrüsentumor.
Alle Rennmäuse haben einen „Schlitz“ am Bauch, der je nach Tier unterschiedlich stark sichtbar ist. Diesen nennt man Duftdrüse, da er Sekret absondert, das Duftstoffe enthält. Damit markieren Rennmäuse fleißig ihre Umgebung. Leider kann diese Duftdrüse auch tumorös entarten, wie es bei Leo der Fall war. Sie hatte eine höckerige Oberfläche, war geschwollen und blutverkrustet.
So war die Sache schnell beschlossen, als Leo bei uns vorgestellt wurde. Die komplette Duftdrüse musste operativ entfernt werden um die Gefahr auf ein erneutes Auftreten eines Tumors möglichst gering zu halten.
Wie gesagt war Leo vor der OP absolut vorbildlich – aber danach umso hartnäckiger.
Seinen Halskraken hatte er sich binnen weniger Minuten abgebaut – das doofe Ding stört ja auch nur. Zwei Fäden weniger im Bauch wurde er dann genervt von der Station mit vor zu uns an die Anmeldung verfrachtet, wo er den restlichen Tag unter Beobachtung stand und sobald er sich an sein Bäuchchen machte mit einem Klopfen an den Käfig davon abgehalten.
So ist uns der kleine Racker, der irgendwann erschöpft neben unserem Bildschirm eingerollt schlief letztendlich aber nur noch sympathischer geworden.