Wir Menschen wissen, wie es um unsere Zähne bestellt wäre, wenn wir sie nicht regelmäßig putzen würden. Diese Folgen drohen auch dem Hund oder der Katze, denn die heute übliche Nahrung ist nicht in der Lage, die Zähne bei der Nahrungsaufnahme gründlich zu reinigen und so für ein gesundes Gebiss zu sorgen. Enge Zahnzwischenräume und Fehlstellungen erschweren zudem die Selbstreinigung des Gebisses. Nahrungsreste haften an den Zähnen und bieten Bakterien eine ideale Wachstumsgrundlage. Schnell entstehen die anfangs noch unsichtbaren, weichen Bakterienbeläge auf den Zähnen (Plaque).
Aus der Plaque gelangen ständig Gifte aus dem Bakterienstoffwechsel in das Zahnfleisch; diese von den Bakterien gebildeten flüchtigen Schwefelverbindungen verursachen zudem einen übel riechenden Atem.
Das Zahnfleisch entzündet sich (Gingivitis). Werden die weichen Beläge nicht durch regelmäßige Zahnreinigung entfernt, entsteht durch die weitere Anlagerung von Mineralien aus dem Speichel der feste, meist ockerfarbene Zahnstein. Dieser fördert das Wachstum der bakteriellen Plaque unter dem Zahnfleischsaum. Wird die Entzündung jetzt nicht gestoppt, schreitet sie voran und zerstört die Verbindung zwischen Zahn und Zahnbett (Parodontitis). 85% aller Hunde und 70% aller Katzen älter als 3 Jahre leiden unter Parodontalerkrankungen.
Es entstehen größere Zahnfleischtaschen, die massenhaft von Bakterien besiedelt werden. Durch diese chronische Infektion wird das Zahnbett durch Abbau des Kieferknochens weiter zerstört. Die Zähne verlieren ihren festen Halt im Zahnbett, wackeln und fallen aus. Dringen Bakterien in den Blutkreislauf ein, können Sekundärinfektionen entstehen und wichtige Organe wie Herz, Leber und Niere geschädigt werden.